2019

Fit für den Notfall – in Theorie und Praxis

Wie der Landesverband Bayern Gefahren in einem großen Zeltlager systematisch begegnet

Was ist, wenn….Wenn auf dem Zeltlager eine Magen-Darm-Epidemie auftritt, ein Kind schwer verletzt wird oder gleich mehrere, eine Panik ausbricht, zehn Tage Dauerregen prasselt  oder – ganz banal – die Behörden eine hygienische Überprüfung der Lagerküchen durchführen. Mit solchen Fragen befasste sich das Vorbereitungsteam des Landespfingstlagers 2019 des Landesverbands Bayern neben der üblichen Programmplanung.  Diesmal  wollte man der Sache auf den Grund gehen und erstellte ein regelrechtes Notfallkonzept. Immerhin galt es, über neun Tage für 700 Teilnehmende die Verantwortung zu übernehmen. 

Der setzt schon ein bei der  Anmeldung - nicht einfach so, sondern mit ausgefülltem Gesundheitsbogen von jedem Teilnehmenden. Die Bögen wurden exakt überprüft und dann beim Sanitätsteam griffbereit hinterlegt. Ein Evakuierungsplan musste her, dafür und auch für andere Zwecke wurde ein Infozelt in der Mitte des Platzes als Sammelpunkt  aufgestellt.  Das war rund um die Uhr besetzt und mit allen erdenklichen internen und externen Telefonnummern ausgestattet. 

Hygiene ist ein Thema, sowohl bei der Lebensmittellagerung wie in der Toilettenanlage. Und hier setzt Teil zwei des Planes ein: Wissen die Stämme Bescheid?  Viele haben von Hygienegrundsätzen nicht viel gehört, lagern die Lebensmittel falsch und bei manch einem Stamm ist das Thema Erste Hilfe nicht eindeutig geregelt. Viel Stoff zum Vermitteln, im Vorfeld des Lagers und vor Ort.  

Das Notfallkonzept hat sich in zweifacher Hinsicht sofort bewährt: Die lokale Hygienebehörde war sehr zufrieden und als ganz zum Schluss ein einstündiges Unwetter über den Platz fegte, kam sogar der (Teil)Evakuierungsplan  zum Tragen. Also nicht mehr: Was ist wenn – sondern: Das ist passiert!         

Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 1000 Euro.